Kirche mischt sich ein
Prominente Gästeschar beim Thomas-Morus-Empfang in Wiesbaden
Bischof Algermissen bezog sich in seinem Grußwort in Wiesbaden auf die Botschaft des Evangelisten Lukas. Ihr „radikaler Zug“ müsse der Kirche ein Stachel im Fleisch sein, sagte er. Hier werde die bedingungslose Parteinahme von Jesus, seine Option für die Armen, benannt. In diesem Sinne sei die Beteiligung am Kampf gegen Not, Gewalt in allen Formen, gegen Hunger in den verschiedenen Gesichtern Auftrag der Kirche. Jedes Glaubenshandeln beginne mit der Leidenschaft für den Menschen in seinen konkreten Nöten, sagte Algermissen. Darin träfen sich christliches und demokratisches Menschenbild, erklärte Kultusminister Lorz, der die Notwendigkeit eines ständigen Austausches und Gesprächs im Sinne einer „respektvollen Partnerschaft zwischen Staat und Kirche“ betonte.
Kirche und Politik trafen sich in Wiesbaden im Rahmen des St.-Thomas-Morus-Empfangs des Kommissariats der katholischen Bischöfe im Lande Hessen
Seit dem Jahr 2006 beobachtet eine Arbeitsgruppe „Armut“ der Caritas im Bistum Fulda systematisch die Armutsentwicklung zwischen Kassel im Norden und Hanau im Süden, zwischen Marburg im Westen und Geis (Thüringen) im Osten.
Auf der Grundlage von Einzelerhebungen wurden dabei besonders die Armutslagen der speziellen Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Familien ins Auge gefasst. Auch die genauen "Brennpunkte" der Armut konnten durch die Beobachtungen eingegrenzt werden.
Vor diesem Hintergrund entwickelte der Verband gemeinsam mit den beteiligten Kindertagesstätten und der Pastoral Projekte vor Ort, um Unterstützungsangebote zu etablieren und Angebote der Armutsbekämpfung und Prävention zu installieren.
Grundsätzlich hat die Caritas im Bistum Fulda zur Armutsproblematik inzwischen ihre Positionen formuliert. In Veranstaltungen wurde auf die Bedeutung und Konsequenz der Armutsentwicklung und die damit verbundenen Teilhabechancen für die betroffenen Menschen hingewiesen.
http://www.dicvfulda.caritas.de/hilfeundberatung/gegendiearmut/
Aus der Caritaspressemeldung:
"In Kassel demgegenüber geht es um die Zusammenarbeit von Pastoral und Caritas im Stadtquartier, um die Menschen auf ihre eigenen Kräfte und Ressourcen aufmerksam zu machen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, diese auch für ein gemeinsames Miteinander im Stadtteil – in der Kinder- und Hausaufgabenbetreuung, in der Kleiderkammer, in Gesprächen und Besuchsdiensten einzusetzen. „Wir versuchen gemeinsam mit den Menschen, die Dinge zu verbessern“, fasst Maria Sanna von der Caritas Nordhessen-Kassel die Intention der Arbeit in Rothenditmold prägnant zusammen."
Diözesan-Caritasverband Fulda, 03.02.2014 Link
Bischof Algermissen betonte beim traditionellen Neujahrsempfang in Fulda, dass es wichtig sei, die im Rücktritt Papst Benedikts XVI. sichtbare Demut und die Zuwendung des neuen Papstes Franziskus zu den Menschen auch im Bistum Fulda umzusetzen. „Tatsächlich brauchen wir neue Wege der Nähe und müssen viel deutlicher an die Ränder gehen, um die Menschen dort zu finden, wo sie sind.“
Quelle: Bistum Fulda
"Viele Menschen in Deutschland sind arm. Zu viele", so äußert sich Bischof Heinz Josef Algermissen bei der Präsentation der Stiftung „Sozialdienst katholischer Frauen im Bistum" (SkF) im Herbst 2013.
Er erinnert an "Eltern, die nicht die Beerdigungskosten für die Bestattung ihres Kindes bezahlen können, ein alter Herr, der sich die neue Brille nicht leisten kann oder das Grundschulkind, für dessen Mittagessen der Hartz IV-Zuschuss nicht ausreicht..."